Kompost
Bedeutung: Kompost stammt vom lateinischen „componere“, was soviel bedeutet wie „zusammenlegen oder zusammensetzen. Es geht um das Aufeinanderschichten von organischen, also pflanzlichen und tierischen Abfallstoffen dessen Ziel die Zersetzung des organischen Materials durch die Tätigkeit von Mikro- und Makroorganismen unter Einwirkung von Luftsauerstoff, Feuchtigkeit und Temperatur. Diese Verrottung läuft nur mit ausreichender Zufuhr von Luftsauerstoff ab. Ohne Die Zufuhr von ausreichend Sauerstoff kommt es zur Fäulnis.
Kompost ist Bodenverbesserungsmittel und Düngemittel zugleich.
Wirkung
Kompost entfaltet eine vielfältige Wirkung, insbesondere kommt es zu einer Verbesserung des Humusgehalts, Durchlüftung des Bodens, Förderung der wasserhaltenden Kraft und Bindung der Nährstoffe, Pufferung von schädlichen Säuren, Verbesserung der Bodenflora und -fauna und er ist Ersatz für Torf.
Materialien
Geeignet sind:
Gartenabfälle – soweit diese nicht mit Schadstoffen belastet oder krank sind – wie zerkleinerter Hecken- und Strauchschnitt, angewelkter Grasschnitt, Laub, Staudenstengel usw. Aber auch pflanzliche Küchen- und Haushaltsabfälle (Obst und Gemüse)
Weniger oder nicht geeignet sind:
Schnittgut und Topfpflanzen aus Gärtnereien und Blumenhandel,
Kaffee- und Teesatz (erhöhte Zink- und Kupferwerte),
Gekochte Küchen- und Haushaltsabfälle wie Fleisch, Fisch und Teigwaren (sie locken Mäuse und Ratten an!),
aber auch Schalen von rohen Eiern, Zitrusfrucht-Schalen,
Nüsse und Brot (es bildet sich der Pilz Aspergillus flavus, der krebserregendes Aflotoxin produziert), mit Schädlingen befallene oder kranke Pflanzenteile,
Un- bzw. Wildkräuter in der Samenreife und Wurzelunkräuter,
Holz- und Kohlenasche oder Kleintierstreu
Zusatzstoffe:
Kompoststarter und -beschleuniger aus Nährstoffen und rottefördenden Kleinlebewesen können zugegeben werden, sind aber nicht erforderlich.
Kalk zur Erhöhung des pH-Werts und zur Verhinderung von Geruchsbildung müssen auch nicht zwingend zugegeben werden.
Allgemein gilt: Bei einer sorgfältigen, fachgerechten Kompostierung kann auf Zusätze verzichtet werden.
Standort
Der Standort für den Kompost sollte guit erreichbar sein (sonst besteht die Gefahr, dass es ein Müllplatz wird)
er sollte windgeschützt, aber nicht windstill sein (leichte Luftbewegung ist wichtig für die Frischluftzufuhr),
halbschattig bis schattig stehen (am besten hinter der Laube, im Schutz einer Hecke oder unter einem Obst-Hochstamm). Man kann aber bei sonnigem Standort diesen natürlichen Schutz durch eine Abdeckung aus Vlies oder mit einen Deckel ersetzen.
Verarbeitung zu – / Verwendung des Kompost
Die gesammelten Abfälle müssen zunächst – falls erforderlich – mit einem Häcksler o.ä. zerkleinert werden. Der Kompost darf nicht hermetisch abgeschlossen sein. Um den Luftaustausch an der Kompostbasis zu fördern und Fäulnis zu verhindern, sollte man eine 10 Zentimeter hohe Schicht aus Rindenmulch, Gehölzhäcksel oder Stroh aufbauen. Dann sollten die Gartenabfälle gemischt, also nährstoffreiche, feuchte und weiche Abfälle (Gemüse, Obst, Rasen usw. ) mit nährstoffarmen, trockenen und strukturstabilen Materialien abwechselnd in den Kompostbehälter eingebracht werden.. Setzt man nach einiger Zeit den Kompost um, wird der Rottevorgang beschleunigt und der Kompost verrottet gleichmäßiger. Die Arbeit des Umsetzens ist aber nicht dringend erforderlich. Nach wenigen Monaten kann der Kompost bereits als Frischkompost verwendet werden.
Frischkompost mit noch erkennbarer Materialstruktur kann als Mulchmaterial oder als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden. Er sollte nur oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden.
Reifekompost, also fertige Komposterde, wird für Pflanzstellen, Saat- und Frühbeete, für Topfpflanzen oder im Gewächshaus verwendet, aber auch zur Verbesserung des Humusgehalts in normalen Gartenböden.
Beim Düngen mit Reifekompost reicht eine Menge von 2-4 Liter pro Quadratmeter.
Kompost sollte nicht länger als ein Jahr lagern, er verliert sonst wieder an Bodenleben und Nährstoffen.
Wolfgang Mutzbauer