Bei der Auswahl und dem Kauf von Obstbäumen gilt es so einiges zu beachten.
Grundsätzlich sollte der ausgewählte Baum sowohl von der Sorte, wie auch zu der vorhanden Fläche passen. Darüber hinaus ist auch der mit der Baumgröße und Zuwuchsform unterschiedliche Aufwand in Bezug auf den Schnitt zu beachten. Gerade bei Halb- und Hochstämmen ist es notwendig dem Baum einen regelmäßigen und fachgerechten Schnitt zu verpassen. Anderenfalls wird der Ertrag des Baumes, wie auch die langfristige Gesundheit gefährdet. Über die letzten Jahre haben sind vor allem im Erwerbsanbau die kleinkronigen Sorten auf Basis von Zwerg- und Spindelbäumen, so wie Buschbäumen durchgesetzt. Das Landschaftsbild der Streuobstwiesen dagegen ist vor allem von großkronigen Bäumen (Halb- und Hochstamm) geprägt.
Aufgrund der mitterweile sehr guten Auswahl in den Baumschulen und Gartencentern, bietet es sich für den Haus- und Kleingarten an auf die kleinkronigen Sorten zu setzen. Diese ermöglichen eine einfachere Pflege und Ernte, wie auch die Möglichkeit auf geringerer Fläche ggf. mehrere Sorten oder Arten anzupflanzen. Auf größeren Gartengrundstücken sind ebenso halbstämmige Bäume möglich. Diese bieten neben dem Ertrag an Obst auch einen tollen Schattenspender für Terrasse oder eine Sitzecke.
Anbei eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Wuchsformen.
Die maximalen Wuschhöhen beziehen sich auf Exemplare, welche wenig bis keine Pflege in Form von regelmäßigen Schnittmaßnahmen erhalten. Ebenso kann die Lebensdauer der Bäume je nach Standort, klimatischen Verhältnissen und der Pflege in beide Richtungen deutlich variieren.
Zwergbäume
Vermehrt in Aktionen bei Gartencentern und Discountern zu erhalten. Sind aufgrund der sehr überschaubaren Größe in so gut wie jedem Garten pflanzbar. Die Größe und Form erleichtert die Pflege und Ernte. Die Ernteerträge sind eher überschaubar.
Weiterer Vorteil, die Blüte beginnt schon im zweiten bis dritten Pflanzjahr, so dass sehr früh mit dem ersten Obst gerechnet werden kann. Die Art der Bäume hat nicht die Lebensdauer von Halb- oder Hochstämmen, was zum einen an der geringeren Wurzelmasse, wie auch der Form liegt, da eine grundlegende Verjüngung eher schwierig zu gestalten ist.
Aufgrund des geringen Platzbedarfs kann mit Spindelbäumen eine Vielzahl an Obst (Stein- und Kernobst) angebaut werden. Ebenso ist es bei dieser Wuchsform möglich die Bäume mechanisch (durch Netze) gegen Schädlinge und Vogelfraß geschützt werden.
Wuchshöhe: 1,5 – 3,0 m
Wuchsbreite: 1,0 – 1,5 m
Fläche: ca. 1,5 – 2,5 qm
Lebensdauer: 5 – 8 Jahre
Spindelbäume
Vermehrt in Aktionen bei Gartencentern und Discountern zu erhalten. Sind aufgrund der sehr überschaubaren Größe in so gut wie jedem Garten pflanzbar. Die Größe und Form erleichtert die Pflege und Ernte. Die Ernteerträge sind eher überschaubar.
Weiterer Vorteil, die Blüte beginnt schon im zweiten bis dritten Pflanzjahr, so dass sehr früh mit dem ersten Obst gerechnet werden kann. Die Art der Bäume hat nicht die Lebensdauer von Halb- oder Hochstämmen, was zum einen an der geringeren Wurzelmasse, wie auch der Form liegt, da eine grundlegende Verjüngung eher schwierig zu gestalten ist.
Aufgrund des geringen Platzbedarfs kann mit Spindelbäumen eine Vielzahl an Obst (Stein- und Kernobst) angebaut werden. Ebenso ist es bei dieser Wuchsform möglich die Bäume mechanisch (durch Netze) gegen Schädlinge und Vogelfraß geschützt werden.
Wuchshöhe: 2,5 – 4,0 m
Wuchsbreite: ca. 1,0 m
Fläche: ca. 2,0 qm
Lebensdauer: 8 – 12 Jahre
Buschbäume
Der Buschbaum verbindet die eher pflegeleichte Ernte und Schnitt mit einem höheren Ertrag. Daher bitten sich diese Wuchsformen bei etwas größeren Haus- und Kleingärten an.
Der buschige Wuchs im Vergleich zur Spindel erscheint den meisten Beobachtern optisch als „natürlicher“.
Wuchshöhe: 2,5 – 4,0 m
Wuchsbreite: 2,5 – 5,0 m
Fläche: bis zu 20,0 qm
Lebensdauer: 10-15 Jahre
Halbstämme
Halbstämme eigenen sich bei richtiger Pflege und Sortenauswahl sowohl für den Haus- und Kleingarten, wie auch für den Anbau auf Streuobstwiesen. Mittlerweile die klassische Wuchsform für Streuobstwiesen, da aufgrund der geringeren Wuchshöhe (im Vergleich zum Hochstamm) die Ernte und der Schnitt besser zu bewerkstelligen ist.
Bei der Pflanzung im Klein- und Hausgarten muss auf die Gesamtgestaltung Rücksicht genommen werden. Wer mit wenigen, einzlenen Sorten zufrieden ist, kann auf einen Halbstamm setzen. Der Baum dankt es einem mit einem zusätzlichen Schattenplatz.
Wuchshöhe: 3,0 – 5,0 m
Wuchsbreite: 6,0 – 10 m
Fläche: bis zu 20,0 qm
Lebensdauer: über 50 Jahre möglich
Hochstämme
Eignen sich vor allem für die Pflanzung auf Streuobstwiesen oder auf Freiflächen einer Kleingartenanlage. Auf Kleingartenparzellen und im Hausgarten nicht sinnvoll, da der Baum je nach Alter eine gewisse Menge an Platz benötigt und ggf. zu große Teile des Gartens beschattet, so dass ein Gemüseanbau beeinträchtigt wird. In der Wohnbebauung aufgrund der Größe ebenfalls schwierig und daher, wie eingangs erläutert für den Freibereich geeinigt. Auf den klassischen Streuobstwiesen sind es meist (noch) Birnensorten, welche als Hochstamm das Gesamtbild prägen.
Wuchshöhe: 6,0 m – 10,0 m
Wuchsbreite: 8,0 m – 10,0 m
Fläche: bis zu 20,0 qm
Lebensdauer: über 50 Jahre möglich
Was ist der Unterschied zwischen einem Halb- und einem Hochstamm?
Anhand der Wuchshöhe und Wuchsbreite können sich bei die beiden Wuchsformen ähneln. Größster Unterschied, wie der Name schon vermuten lässt, ist die Stammhöhe.
Bei halbstämigen Bäumen beginnt die Verzweigung der Leitäste schon ab einer Höhe von 1,0 bis 1,2 m. Bei Hochstämmen meist bei 1,6 – 1,8 m.
Weiterführende Links zum Thema:
Informationen zu kleinkronigen Baumsorten – Herausgeber: Bayerisches Obstzentrum Kleinkronige Obstbäume (obstzentrum.de)
Woran erkenne ich die Qualität von Obstgehölzen – Herausgeber: Verlag W. Wächter GmbH Qualität bei Obstgehölzen erkennen (gartenfreunde.de)
Tipps zum Obstbaumkauf – Herausgeber:Verlag W. Wächter GmbH
https://www.gartenfreunde.de/gartenpraxis/gut-zu-wissen/tipps-zum-obstbaumkauf/
Für die Fachberatung
Oliver Diez
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